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PS.starkes Sch(l)aufenster

Nach jahrelangem Leerstand verschönert nun unsere Werbung das Schaufenster in der Straße Neustädter Kirchplatz
In die letzte Arbeitswoche vor dem Weihnachtsurlaub starte ich mit einem Pressetermin. Und der führt mich und die Redaktionskamera in die Einbecker Innenstadt. Genauer gesagt zum Neustädter Kirchplatz. Hier haben meine Grafikkollegen Marcus und Natascha aus der Abteilung Marketing eine Schaufensterwerbung zu Europas größter Oldtimersammlung gestaltet. Die sehen alle Beteiligten, bis auf Marcus der sie auch geklebt hat, gleich zum ersten Mal.

Bei dem Termin treffe ich auf drei Mitglieder des Vereins der Bürgerinitiative Schl(l)aufenster, den neuen Hausbesitzer, meine Kollegen Grafiker Marcus und Marketingleiter Alexander Kloos sowie einen Redakteur der Einbecker Morgenpost. Er schreibt einen Artikel über die Aktion für unsere Tageszeitung. Ich bin heute hier, um den Pressetermin zu fotografieren und die Nachberichterstattung für Social-Media zu verfassen.
 

Vor Ort beginne ich gleich damit, das neu gestaltete Schaufenster zu fotografieren. Gar nicht so einfach von der gegenüberliegenden Straßenseite, denn das Gebäude liegt an einer viel befahrenden Straße an deren roter Ampel permanent Autos halten. Kurz eine Verkehrslücke abwarten und mit der Kamera draufhalten. Die Werbung ist auf jeden Fall ein echter Hingucker. Das Gebäude ist dadurch aufgewertet und kein Vergleich mehr zu vorher. Viele Jahre stand es leer. Der frühere Hausbesitzer wollte nichts an dem trostlosen Anblick ändern, der sich den Einwohnern und Touristen bot. Das ist jetzt Geschichte. Mit dem Eigentümerwechsel hat der Verein der Bürgerinitiative Sch(l)aufenster die Möglichkeit bekommen das „Schwarzfenster“ in ein „Graufenster“ und nun schließlich in ein belebtes Fenster zu verwandeln. :-)


„Aus Pfui mach Hui“

Der Verein besteht seit dem Jahr 2014 und ist damit genauso alt wie der PS.SPEICHER. Sein Motto: „Aus Pfui mach Hui“. Bedingt durch den demographischen Wandel und den zunehmenden Erfolg des Onlinehandels schließen immer mehr lokale Geschäfte ihre Türen. Auch Wohnraum steht leer. Die unschönen Leerstände klaffen in der Innenstadt wie schwarze Zahnlücken. Das Anliegen der Bürgerinitiative Sch(l)aufenster liegt darin, möglichst viele leere Schaufenster mit einfachen Mitteln zu beleuchten und mit lokalen und/oder regionalen Themen attraktiv zu gestalten.

Die gestalteten Sch(l)aufenster sind als eine Übergangsnutzung gedacht, bis sich neue Mieter finden. Oder bis der Eigentümer kleinere und größere Renovierungen durchgeführt hat, die eine Wiedervermietung erleichtern. So auch im Fall des Hauses am Neustädter Kirchplatz. Hinter unserem Plakat lässt der neue Besitzer barrierefreien Wohnraum entstehen.

Unsere Werbung verschönert übrigens das 26 Schaufenster in Einbeck. ;-) Doch leider gibt es mit 21 „Schwarzfenstern“ fast noch genauso viele „verlassene Scheiben“. Von „Schwarzfenstern“ spricht der Verein der Bürgerinitiative, wenn sich die Eigentümer oder Verwalter der Immobilie nicht bereit erklärt haben, an der Aktion teilzunehmen. „Graufenster“ hingegen sind Sch(l)aufenster, bei denen zwar die Einwilligung von Eigentümern vorliegt, sich an der Aktion zu beteiligen, die aber noch nicht gestaltet sind. Davon gibt es (unter uns gesagt) aber gerade keine.

Ein wirklich schönes Engagement wie ich finde, dass sich mittlerweile auf Stromkästen im Stadtgebiet ausgeweitet hat. Die weißen oder grauen Verteilerkästen werden mit Stadtbildern versehen und bekommen Paten. Auch um Brandlücken hat sich die Initiative bereits gekümmert. In der Altendorfer Straße verschönert ein Container eine Lücke zwischen zwei historischen Gebäuden, die nach einem Feuer zurückgeblieben ist.

Meine Fotos vom Sch(l)aufenster habe ich im Kasten. Nun fehlt noch das Foto aller an der Aktion Beteiligten, die mittlerweile eingetroffen sind. Und darunter ist sogar noch ein bekanntes Gesicht. Manfred, einer unserer Ehrenaktiven aus dem Depot Lkw + Bus, gehört zur Bürgerinitiative. Jetzt heißt es Aufstellung vor dem gestalteten Fenster, um dem Morgenpost-Redakteur und mir die Möglichkeit auf ein Gruppenfoto zu geben. Danach ist der Termin auch schon vorüber.

Für mich geht es zurück an den Schreibtisch. Fotos abspeichern, Facebook-Post verfassen und Blogbeitrag schreiben. Und ihr schaut euch nach dem Lesen meines Beitrags in Zukunft vielleicht bewusster um, wenn ihr durch unsere schöne Bier- und Fachwerkstatt schlendert. In den Sch(l)aufenstern gibt es nämlich alles Mögliche zu entdecken. :-)

Zum Pressetermin waren Mitglieder des Vereis der Bürgerinitiative Sch(l)aufenster, der neue Hauseigentümer und zwei meiner Kollegen vor Ort.