Organisation Presseevent: Frauen am Steuer

Für die Einladungen der Medienvertreter muss ein Pressefoto her. In der Ausstellung, am Damenmotorrad, erklärt Insa unseren Kolleg*innen was Frauen bei der Entwicklung der Mobilität für eine wichtige Rolle spielten.
Frauen und ihre Rolle in der Welt der Räder
Neben dem Projekt Kurzführer, wartet noch ein weiteres Projekt auf mich. Die Organisation des Pressetermins zu der neuen PS.SPEICHER-Führung „Frauen am Steuer“. Diese themenspezifische Sonderführung hat unsere Praktikantin Insa während ihrer Zeit in der Abteilung Ausstellung erarbeitet. Gemeinsam mit einigen Kollegen habe ich bereits an Insas Führung durch die Erlebnisausstellung teilgenommen.Auf dem 90-minütigen Rundgang erfahren Gäste, wie sich Frauen im Rahmen der traditionellen Geschlechterrollen und darüber hinaus im Auto oder auf dem Motorrad mobilmachten. Dazu muss gesagt sein, dass schon die Eroberung des Fahrrades vor 1900 für Damen als unschicklich galt. Neben der Geschichte der Emanzipation, geht es um die Entwicklung der Frauenrolle, weibliche Erwerbstätigkeit vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, um Frauenbilder und Klischees in der Autowerbung und um Frauen im Rennsport.
Dreh- und Angelpunkt sind natürlich viele spannende Fakten über den weiblichen Beitrag zur Entwicklung der Mobilitätsgeschichte. Und der ist bedeutsam! Trotzdem sind in den Köpfen der Menschen überall nur die großen Männer der Automobilhistorie bekannt. So wie Carl Benz oder Adam Opel, um mal die bekanntesten deutschen Pioniere zu nennen. Doch wären sie heute so bekannt, ohne ihre Ehefrauen?
Wann kommt der Opel Sophie auf den Markt?
Da ist zum Beispiel Bertha Benz. Sie unternahm 1888 im Benz Patent-Motorwagen Nummer 3 ihres Mannes die erste Überlandfahrt der Geschichte. Dafür legte sie 106 Kilometer zurück und fuhr von Mannheim nach Pforzheim. Drei Tage später lenkte sie den Wagen auf einer anderen Route zurück. Es war nicht nur die erste Autofahrt einer Frau, sondern die erste Überlandfahrt mit einem Auto überhaupt! Diese Fahrt erregte enorme Aufmerksamkeit und trug wesentlich zum Durchbruch der Erfindung bei.Und dann ist da noch die Sache mit dem Opel Sophie. Kennt ihr nicht? Ich auch nicht. Und das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit! Seit Januar 2013 ist überall auf den Straßen der Opel Adam zu sehen. Benannt ist das Modell nach dem Firmengründer Adam Opel. Dabei war es Sophie Opel, die nach dem Tod ihres Mannes mit der Produktion von Automobilen begann. Adam Opel selbst fertigte Fahrräder. Kurz vor seinem Tod soll er angeblich beim Anblick eines Automobils gerufen haben: „Aus diesem Stinkkasten wird nie mehr werden als ein Spielzeug für Millionäre, die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen!“ Ob das wirklich stimmt…. Unklar.
Bewiesen ist aber, dass er im Februar 1895 einen Benz Phaeton mit 4 PS erwarb, der wenige Monate, bevor er im September 1895 starb, ausgeliefert wurde. Bewiesen ist auch, dass seine Frau Sophie 1899 mit der Automobilproduktion begann. 1901 folgte das erste Motorrad, später Lkw und Omnibusse. Also mal abwarten, ob er bald auf den Markt kommt, der Opel Sophie. Zu Ehren der Frau, die den Trend der Zeit erkannte …
Übrigens saß mit Bertha Benz nicht nur bei der ersten Überlandfahrt eine Frau am Steuer, auch die erste Weltumrundung im Automobil absolvierte eine Frau…. Wer das war und noch vieles mehr, erfahrt ihr ab Ende Mai 2022 während der Führung mit Insa, oder einem unserer anderen PS.Piloten. Ihr merkt schon die neue PS.SPEICHER-Themenführung ist echt spannend. Schließlich sind die Beispiele von Bertha Benz und Sophie Opel nur ein Bruchteil dessen, was die Pionierinnen, Abenteuerinnen, Unternehmerinnen und Siegerinnen erreicht haben.
Neue Führung ab Mai 2022
Aber zurück zu meiner Aufgabe: der Organisation des Pressetermins. Geplant ist er für den 19. Mai 2022. An diesem Tag möchte der PS.SPEICHER die Themenführung „Frauen am Steuer“ verschiedensten Medienvertretern aus Deutschland präsentieren. Die neue Führung ist neben der Sonderführung des Mercedes-Benz-Museums nämlich erst die zweite, die sich in einem deutschen Museum mit der Rolle der Frau in der Mobilitätsgeschichte auseinandersetzt.Damit Magazine und Zeitungen in der ganzen Bundesrepublik über unsere neue Themenführung berichten, möchten wir nicht nur die regionale Presse auf uns aufmerksam machen, sondern möchten auch Journalist*innen von Fachzeitschriften rund um Fahrzeuge bei uns begrüßen und natürlich Redakteur*innen von Frauenzeitschriften ins Boot holen.
Die Fach- und regionale Presse haben wir in unserem Presseverteiler, die brauche ich später nur noch filtern. Mit Frauenzeitschriften haben wir noch nicht zusammengearbeitet. Daher besteht der erste Schritt darin Magazine zu suchen. Klar kenne ich aus den Regalen im Kiosk „Bild der Frau“, „Das Goldene Blatt“ und wie sie alle heißen. Trotzdem bin ich erstaunt, wie viele unterschiedliche Zeitschriften ich letztendlich finde: 72! Natürlich sind manchmal mehrere Zeitschriften in der gleichen Hand eines Chefredakteurs, sodass nicht 72 Kolleg*innen nach Einbeck reisen, aber ich hoffe trotzdem auf viel positive Resonanz.
Der nächste Schritt sind dann die Einladungsschreiben, die an den Presseverteiler verschickt werden. Dafür habe ich mich bereits Ende 2021 mit Insa zusammen gesetzt, die einen Vorentwurf erstellt hat, den ich überarbeite. Jetzt hat mein Abteilungsleiter das letzte Wort. Geht mein Einladungsschreiben für ihn in Ordnung?
Was fehlt ist noch ein Foto für die Presseeinladungen. Da wir aktuell wieder mit steigenden Inzidenzen zu tun haben, können wir keine richtigen Gäste dafür ablichten, sondern müssen das Bild selbst stellen. Also Kolleg*innen anfragen, ob sie Lust und Zeit haben, uns für das Foto zu unterstützen. Ich möchte bewusst eine gemischte Gruppe auf dem Foto haben, denn das Thema ist selbstverständlich auch für Männer interessant. Nachdem sich sechs Kolleg*innen bereit erklärt haben mitzumachen, treffe ich mich mit Insa und ihnen in der Erlebnisausstellung. Insa hat extra für diesen Anlass Plakate laminiert, die sie hochhält. Nun heißt es den richtigen Moment zu finden und abzudrücken, ohne das die Fotos zu gestellt wirken.
An drei verschiedenen Stationen in der Ausstellung, die zu den Führungsschwerpunkten gehören, erzählt Insa den Kolleg*innen Wissenswertes aus der Führung, während ich einen guten Winkel suche, um zu fotografieren. Das Einladungsfoto haben wir im Kasten. Jetzt noch eine Vorauswahl treffen, dann ist neben dem Veranstaltungsdatum, der Frage wer eine Einladung erhält und dem Einladungstext ein weiterer Punkt auf der To-Do-Liste abgehakt. Ein voraussichtliches Kontingent für Übernachtungen von anreisenden Kollegen ist im Hotel FREIgeist auch bereits reserviert.
Die weiteren Schritte stehen im Frühling 2022 an. Dann verschicke ich die Einladungen, kümmere mich um die Rückantworten und das Rahmenprogramm und organisiere, in Absprache mit Insa, die verschiedenen Uhrzeiten für die Führungen der Medienvertreter. Ich bin schon gespannt, wie viele Kolleg*innen meiner Einladung nach Einbeck folgen und wie die Veranstaltung abläuft. Ihr auch? Ich werde berichten. ;-)