Na, wo bin ich …? Im Radio!

Mein Herz ist ganz schön am pochen, als ich heute mein Büro verlasse um in den PS.SPEICHER zu gehen. Der Grund für meine Nervosität hat einen Namen: Schorse! Für seine "Wo bin ich?" - Tour ist der Moderator vom Radiosender NDR 1 aus Hannover heute in Einbeck. Bei seinem Radioquiz müssen seine Hörer erraten, in welcher Stadt er ist. Dafür gibt Schorse zwischen 5 und 13 Uhr stündlich Hinweise zum gesuchten Ort. Und für was steht Einbeck neben wunderschönen Fachwerkhäusern und jahrhunderter alter Brautradition? Na klar, für Europas größte Oldtimersammlung! Daher darf der PS.SPEICHER natürlich nicht fehlen. An diesem Punkt komme ich ins Spiel. Ich gebe Schorse heute ein kurzes Interview zu der Erlebnisausstellung und den vier PS.Depots. Meine Tipps helfen den Zuhörern hoffentlich die Stadt zu erraten.
Welche Fragen Schorse später an mich hat und wie lange das Gespräch dauert, weiß ich vorab nicht. Daher beginnt mein Morgen damit, mich auf das Interview vorzubereiten. Grundsätzlich kenne ich die „DNA“ des PS.SPEICHER natürlich, aber damit ich nachher in der Aufregung nichts vergesse, schreibe ich mir trotzdem die Fakten zu dem ein oder anderen Highlightfahrzeug nochmal auf. Sicher ist sicher! In Momenten wie diesen weiß ich auch wieder, warum ich lieber die Person bin, die die Fragen stellt und nicht umgekehrt. ;-)
Augen zu und durch: ich bin ja nicht zu sehen, nur zu hören ;-)
Nun geht er los, mein ersten „Radioauftritt“. Schorse und sein Begleiter Bernd warten vor dem Haupteingang auf mich. Die Begrüßung fällt ganz locker aus. Schorse ist echt cool und ich verliere etwas von meiner Anspannung. Zu Beginn möchte er gerne das Motorengeräusch eines Oldtimers aufzeichnen. Oldtimer haben wir hier viele, allerdings stehen die Exponate in der Hauptausstellung und wir können nicht mal eben so den Motor starten (Brandschutz und Rauchmelder verhindern dies in den Räumlichkeiten). Also schlage ich Schorse einen Wagen aus dem Verleihpool des PS.SPEICHER vor. Seine Wahl fällt auf unseren strahlend gelben Karmann Ghia von 1974. Der Oldtimer ist in der Tat ein echter Hingucker und der absolute Verleihliebling. Fast jeden Tag ist der Karmann mit Mietern unterwegs. Ein Glück für uns, dass er heute nicht gebucht ist.
Mein Kollege Fabian ist so nett, die Batterie anzuklemmen und das Fahrzeug für uns aus der Garage auf den Innenhof zu fahren. Dann kann es losgehen. Kofferraum auf, Mikro an, alle Umstehenden leise sein, ordentlich Gas geben und laut hupen. Der eingebaute „VW-Käfer-Motor“ klingt wunderbar. Das hat doch schon mal gut geklappt. Nun beginnt die eigentliche Aufnahme. Da das Quiz erst in der nächsten Woche im Radio laufen soll, ist die Aufnahme nicht live. Das beruhigt mich. Schorse sind Livesendungen lieber, denn dort (so erklärt er mir), sind die Beteiligten meist konzentrierter und verhaspeln sich weniger, da alles auf den Punkt stimmen muss. Ich bin trotzdem froh, dass er nachher meine „ähs“, „mmhs“ und Verhaspler rausschneiden kann. ;-)
Der fertige Beitrag umfasst am Ende lediglich 90 Sekunden. Hm ok, ich versuche mich kurz zu fassen und die Erlebnissausstellung und die vier Innenstadtdepots so ausführlich wie möglich zu beschreiben. Ich schlage mich im ersten Durchgang ganz gut, bemerke aber das ich mehr Emotionen in meine Stimme legen muss. Ich bin schließlich im Radio und nicht im Fernsehen. Die Hörer können keine Gestik und Mimik sehen, sondern müssen die Emotionen rein durch die Stimmlage „fühlen“. Das Moderator Schorse ein echter Profi ist, merke ich daran, dass er voller Elan in sein Mirko spricht.
Die Qual der Wahl - Welche Fahrzeuge beschreibe ich näher…?
Also ein neuer Versuch. Dass mein zweiter Einsprecher schon besser klappt und ich mit Schorse um die Wette strahle, liegt auch daran, dass mir die erste Runde Sicherheit gegeben hat. Die Nervosität fällt ab. Ich kann seine Fragen lockerer beantworten und klinge daher auch tatsächlich fröhlicher. Ich erkläre ihm kurz die Erlebnisausstellung und beschreibe für die Hörer den Anblick des PS.SPEICHER, dessen beide Türme sich vor unseren Augen sechs Etagen in den Himmel erstrecken. Darüber hinaus möchte er, dass ich drei besondere Exponate näher beleuchte. Bei besonderen Exponaten darf natürlich unsere Rarität, die Benz-Victoria nicht fehlen. Die Motorkutsche aus dem Jahr 1894 ist das älteste auf deutschen Straßen zugelassene Automobil. Das zweite Fahrzeug ist schon schwieriger. Wir haben hier schließlich so viele besondere Fahrzeuge. Ich schwanke zwischen dem DeLorean aus „Zurück in die Zukunft“ und dem imposanten Horch Typ 350 aus der Straßenszene in Saal 2. Ich entscheide mich letztlich für den Horch, da Schorse auch über das „selbst fahren“ im PS.SPEICHER sprechen möchte. Und das können Besucher, wenn sie sich nach dem Staunen über den Horch einmal umwenden. Denn genau ihm gegenüber, steht unserer Hanomag-Kommissbrot-Simulator. Mit ihm können Gäste zu einer Fahrt durch das Hannover der 1920er Jahre aufbrechen.
Wir machen noch einen dritten Durchlauf, indem ich auf unsere vier PS.Depots Motorrad, Lkw + Bus, Kleinwagen und Automobil eingehe. Damit ist mein Interview beendet. Für Schorse geht die Arbeit weiter. Er schneidet sich aus den drei Durchläufen das fertige Endergebnis zusammen. Ich bin gespannt, für was er sich entscheidet und wie schnell die Zuhörer seine Frage: „Also Leute, wo bin ich…?“ beantworten können.
