Winterwunderland: Snow Dome Bispingen – Teil 2

Nochmal kurz die Notizen checken, dann geht es weiter mit PS.SPEICHER TV-Folge 2, moderiert von Stephan.
Für zwei neue Folgen PS.SPEICHER TV bin ich mit meinem Abteilungsleiter Stephan, unserem Ehrenaktiven Bernd und unserem Kameramann Lucas nach Bispingen gereist. Die Dreharbeiten findet auf der Schneepiste vom „Berg & Tal Abenteuer Resort“ statt. Die Wahl dieses Drehortes hat einen Grund. Im Fokus steht nämlich unser Ford T Snowmobil aus dem Depot Lkw + Bus. Das Fahrzeug ist mit seinen beiden Skiern, die die Vorderräder ersetzen, und seinem Kettenantrieb extra für solche winterlichen Gegebenheiten konstruiert worden.
Nach unserem Eintreffen am Vortag habe ich bereits auf dem „Eisbalkon“, der ans Restaurant grenzt, gestanden und den Besuchern des Snow Domes beim Wintersport zugesehen. An diesem Montagmorgen ist von dem Trubel des gestrigen Tages nichts zu merken. In der Halle ist es ruhig. Bis auf Bernd, Stephan, Lucas und mich ist es menschenleer. Aber nicht mehr lange… In Kürze, um 11 Uhr, müssen wir raus sein, denn dann füllt sich die Schneehalle wieder mit Skifahrern, Snowboardern und Rodlern, die von den Sesselliften zum Gipfel der Halle befördert werden. Doch bevor hier gleich dutzende Gäste die Abfahrten runterwedeln, haben wir die Winterwunderlandschaft noch exklusiv für uns alleine. Aber es ist Eile geboten. Zwei Folgen in drei Stunden zu drehen ist sportlich und ein Blick auf die Uhr zeigt, es ist es 9:40 Uhr… Halbzeit!
Denn die Weihnachtsfolge, die bereits in drei Tagen über unseren Youtube-Kanal flimmern soll, haben wir gerade abgedreht. Ebenso wie die Fahraufnahmen. Ziemlich tiefe Spuren hat das Snowmobil während seiner Runden im Schnee hinterlassen. Mittlerweile müssen alle Beteiligten genau aufpassen, wohin sie treten, um nicht in einer Vertiefung zu stolpern oder auf dem immer glatter werdenden Schnee auszurutschen. Und die Temperatur von minus 5 Grad macht uns immer mehr zu schaffen. Es ist richtig kalt und wir frieren sichtbar.
Nachdem Bernd seinen Einsatz als Weihnachtsmann für die Weihnachtsfolge erfolgreich absolviert hat, macht sich nun Stephan bereit. Er moderiert die Episode in der es alles Wissenswerte über das besondere Fahrzeug zu sehen gibt. Auch für mich spannend zu erfahren, welche Geschichte hinter dem Snowmobil aus New Hamphire steckt.
Henry Ford, der amerikanische Erfinder und Automobilpionier, möchte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Auto bauen, das „jeder Schmied reparieren kann“. Ein einfaches Prinzip muss her. Und das bedeutet: kein Spezialwerkzeug ist von Nöten, sondern Reparaturen sind mit Ersatzteilen aus dem Eisenwarenhandel möglich. Ford verzichtet bei seiner Entwicklung auf die Kühlwasserpumpe, lässt den Ölfilter weg, verbaut keine Kraftstoffpumpe und keinen Ölmessstab. Kraftstoffanzeigen waren zu der Zeit eh Fehlanzeige und Heizungen werden erst in den 1930ern verbaut. Und voilà fertig ist der Ford T.
Neben den üblichen Versionen als Limousine, Cabrio, Coupé oder Roadster, bietet Ford das Modell auch als Zwei-Wege-Fahrzeug, Traktor oder Panzerwagen an. Dank seiner hohen Bodenfreiheit und dem robusten Aufbau ist es auch geländetauglich. Schon früh gibt es für den Ford T jede Menge Zubehör. Und so kommt es, dass wir heute in Bispingen nicht wie sonst mit Rädern die sich bewegen unterwegs sind, sondern mit Skiern die durch den Schnee gleiten.
Seine Skier verdankt das „Snowmobile Attachment“ übrigens Virgil D. White, einem Ford-Händler aus New Hampshire. Er entwickelt solche Anbau-Kit, bekommt 1917 das Patent und dazu noch die Namensrechte am Wort „Snowmobile“. Nach mehreren Jahren Arbeit bringt er es 1922 auf den Markt.
Besonders beliebt ist das Snowmobil damals bei Ärzten und Postboten, denen es in ländlichen Gebieten die Arbeit erleichtert. Virgil White baut pro Jahr gerade einmal 70 Einheiten des Anbaus. Die Fima, die später die Patente kauft, produziert hingegen 3.300 Einheiten jährlich. Wow, ein echt beliebtes Fahrzeug…
Für die Mitarbeiter des Resorts heißt es jetzt Fahrzeuge bereitmachen und unsere Fahrspuren und Fußabdrücke glätten. Gleich ist die Schneedecke wieder ebenmäßig weiß und für die Wintersportfans deutet nichts mehr darauf hin, dass wir mit unserem Ford T hier gewesen sind. Während hinter uns der Boden geebnet wird, entlässt uns Kevin durch das Hallentore nach draußen. Puh, ist das warm… Nach drei Stunden in der „Gefriertruhe“ fühlt es sich fast wie Frühling an. Draußen herrschen angenehme 10 Grad. Also erstmal die dicke Jacke ausziehen, Mütze, Handschuhe und Schal ablegen und akklimatisieren. Mir war bis dato gar nicht klar, wie warm sich 10 Grad anfühlen können. ;-)
Während Lucas sich auf den Weg nach Hause macht, bereiten Bernd und Stephan das Verladen unseres Schneemobils in den Transporter vor. Seine Skier sind bereits wieder durch die Vorderräder ersetzt und der Schnee, der an den Ketten und Rädern noch vom Abendteuer Ressort zeugt, schmilzt bei plus 10 Grad in Windeseile und bildet Pfützen unter dem Fahrzeug. Na dann, mal rein in den Transporter und fest verzurren.
Nachdem der Ford T sicher verstaut ist, gibt es für uns noch eine Überraschung. Auf dem Gelände des Snow Dome steht eine kleine Oldtimersammlung. Keine Frage, dass wir uns die natürlich anschauen wollen. Nach dem Rundgang durch die Sammlung wartet eine noch größere Überraschung auf uns, die uns tatsächlich noch mehr beeindruckt als die Oldtimer. Davon haben wir in Einbeck schließlich selbst 2.500. ;-)
Unter der Abfahrtpiste des Winterwunderlands befindet sich noch ein weiteres (kleines) Wunderland - eine Modellbauwelt. Unglaublich… Mit bis zu vier Metern hohen Gebirgen, selbst gebauten Miniaturhäuschen und liebevollsten Details, begibt man sich als Zuschauer auf eine Reise. Nicht wie bei uns auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, sondern auf eine Weltreise. Über die USA, Europa bis nach Asien. Wir können unseren Augen kaum trauen.
Dann steht der Abschied bevor. Nach einem produktiven Tag und vielen neuen Eindrücken geht es zurück in die Heimat. Wieder in Einbeck angekommen, heißt es für mich noch die geliehenen Geschenke wieder unter den Gummibaum im PS.SPEICHER-Foyer zu legen. Mal abwarten, ob unser Weihnachtsmann der Meinung ist, dass meine Kolleg*innen und ich uns mit unserer Arbeit zum Erhalt des automobilen Kulturguts Geschenke verdient haben. ;-)
Die Weihnachtsfolge von PS.SPEICHER TV findet ihr hier. Auf die Folge über das Ford T Snowmobil könnt ihr euch im Januar freuen.
Die Uhr im Blick…
Nach unserem Eintreffen am Vortag habe ich bereits auf dem „Eisbalkon“, der ans Restaurant grenzt, gestanden und den Besuchern des Snow Domes beim Wintersport zugesehen. An diesem Montagmorgen ist von dem Trubel des gestrigen Tages nichts zu merken. In der Halle ist es ruhig. Bis auf Bernd, Stephan, Lucas und mich ist es menschenleer. Aber nicht mehr lange… In Kürze, um 11 Uhr, müssen wir raus sein, denn dann füllt sich die Schneehalle wieder mit Skifahrern, Snowboardern und Rodlern, die von den Sesselliften zum Gipfel der Halle befördert werden. Doch bevor hier gleich dutzende Gäste die Abfahrten runterwedeln, haben wir die Winterwunderlandschaft noch exklusiv für uns alleine. Aber es ist Eile geboten. Zwei Folgen in drei Stunden zu drehen ist sportlich und ein Blick auf die Uhr zeigt, es ist es 9:40 Uhr… Halbzeit!Denn die Weihnachtsfolge, die bereits in drei Tagen über unseren Youtube-Kanal flimmern soll, haben wir gerade abgedreht. Ebenso wie die Fahraufnahmen. Ziemlich tiefe Spuren hat das Snowmobil während seiner Runden im Schnee hinterlassen. Mittlerweile müssen alle Beteiligten genau aufpassen, wohin sie treten, um nicht in einer Vertiefung zu stolpern oder auf dem immer glatter werdenden Schnee auszurutschen. Und die Temperatur von minus 5 Grad macht uns immer mehr zu schaffen. Es ist richtig kalt und wir frieren sichtbar.
Nachdem Bernd seinen Einsatz als Weihnachtsmann für die Weihnachtsfolge erfolgreich absolviert hat, macht sich nun Stephan bereit. Er moderiert die Episode in der es alles Wissenswerte über das besondere Fahrzeug zu sehen gibt. Auch für mich spannend zu erfahren, welche Geschichte hinter dem Snowmobil aus New Hamphire steckt.
Darf ich vorstellen: Das Ford T Snowmobil
Henry Ford, der amerikanische Erfinder und Automobilpionier, möchte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Auto bauen, das „jeder Schmied reparieren kann“. Ein einfaches Prinzip muss her. Und das bedeutet: kein Spezialwerkzeug ist von Nöten, sondern Reparaturen sind mit Ersatzteilen aus dem Eisenwarenhandel möglich. Ford verzichtet bei seiner Entwicklung auf die Kühlwasserpumpe, lässt den Ölfilter weg, verbaut keine Kraftstoffpumpe und keinen Ölmessstab. Kraftstoffanzeigen waren zu der Zeit eh Fehlanzeige und Heizungen werden erst in den 1930ern verbaut. Und voilà fertig ist der Ford T.Neben den üblichen Versionen als Limousine, Cabrio, Coupé oder Roadster, bietet Ford das Modell auch als Zwei-Wege-Fahrzeug, Traktor oder Panzerwagen an. Dank seiner hohen Bodenfreiheit und dem robusten Aufbau ist es auch geländetauglich. Schon früh gibt es für den Ford T jede Menge Zubehör. Und so kommt es, dass wir heute in Bispingen nicht wie sonst mit Rädern die sich bewegen unterwegs sind, sondern mit Skiern die durch den Schnee gleiten.
Seine Skier verdankt das „Snowmobile Attachment“ übrigens Virgil D. White, einem Ford-Händler aus New Hampshire. Er entwickelt solche Anbau-Kit, bekommt 1917 das Patent und dazu noch die Namensrechte am Wort „Snowmobile“. Nach mehreren Jahren Arbeit bringt er es 1922 auf den Markt.
Besonders beliebt ist das Snowmobil damals bei Ärzten und Postboten, denen es in ländlichen Gebieten die Arbeit erleichtert. Virgil White baut pro Jahr gerade einmal 70 Einheiten des Anbaus. Die Fima, die später die Patente kauft, produziert hingegen 3.300 Einheiten jährlich. Wow, ein echt beliebtes Fahrzeug…
Doppeltes Wunderland
Die Infos die ihr gerade zum Snowmobile bekommen habt, habe ich während des Drehs aus Stephans Erzählungen erfahren. Und er schafft eine genaue Punktlandung. 10:50 Uhr – wir sind fertig. Jetzt heißt es Equipment zusammenpacken und Platz machen für die Wintersportler. Für ein bisschen Rodelspaß mit den Kollegen bleibt leider keine Zeit mehr. Schade…Muss ich wohl noch mal privat wiederkommen. ;-)Für die Mitarbeiter des Resorts heißt es jetzt Fahrzeuge bereitmachen und unsere Fahrspuren und Fußabdrücke glätten. Gleich ist die Schneedecke wieder ebenmäßig weiß und für die Wintersportfans deutet nichts mehr darauf hin, dass wir mit unserem Ford T hier gewesen sind. Während hinter uns der Boden geebnet wird, entlässt uns Kevin durch das Hallentore nach draußen. Puh, ist das warm… Nach drei Stunden in der „Gefriertruhe“ fühlt es sich fast wie Frühling an. Draußen herrschen angenehme 10 Grad. Also erstmal die dicke Jacke ausziehen, Mütze, Handschuhe und Schal ablegen und akklimatisieren. Mir war bis dato gar nicht klar, wie warm sich 10 Grad anfühlen können. ;-)
Während Lucas sich auf den Weg nach Hause macht, bereiten Bernd und Stephan das Verladen unseres Schneemobils in den Transporter vor. Seine Skier sind bereits wieder durch die Vorderräder ersetzt und der Schnee, der an den Ketten und Rädern noch vom Abendteuer Ressort zeugt, schmilzt bei plus 10 Grad in Windeseile und bildet Pfützen unter dem Fahrzeug. Na dann, mal rein in den Transporter und fest verzurren.
Nachdem der Ford T sicher verstaut ist, gibt es für uns noch eine Überraschung. Auf dem Gelände des Snow Dome steht eine kleine Oldtimersammlung. Keine Frage, dass wir uns die natürlich anschauen wollen. Nach dem Rundgang durch die Sammlung wartet eine noch größere Überraschung auf uns, die uns tatsächlich noch mehr beeindruckt als die Oldtimer. Davon haben wir in Einbeck schließlich selbst 2.500. ;-)
Unter der Abfahrtpiste des Winterwunderlands befindet sich noch ein weiteres (kleines) Wunderland - eine Modellbauwelt. Unglaublich… Mit bis zu vier Metern hohen Gebirgen, selbst gebauten Miniaturhäuschen und liebevollsten Details, begibt man sich als Zuschauer auf eine Reise. Nicht wie bei uns auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, sondern auf eine Weltreise. Über die USA, Europa bis nach Asien. Wir können unseren Augen kaum trauen.
Dann steht der Abschied bevor. Nach einem produktiven Tag und vielen neuen Eindrücken geht es zurück in die Heimat. Wieder in Einbeck angekommen, heißt es für mich noch die geliehenen Geschenke wieder unter den Gummibaum im PS.SPEICHER-Foyer zu legen. Mal abwarten, ob unser Weihnachtsmann der Meinung ist, dass meine Kolleg*innen und ich uns mit unserer Arbeit zum Erhalt des automobilen Kulturguts Geschenke verdient haben. ;-)
Die Weihnachtsfolge von PS.SPEICHER TV findet ihr hier. Auf die Folge über das Ford T Snowmobil könnt ihr euch im Januar freuen.