Maßstäbe
Welcher Maßstab für welchen Zweck?
Je nach Einsatzbereich und Zielgruppe haben sich bei Modellfahrzeugen bestimmte Maßstäbe etabliert:
1:87 ist Standard bei Modelleisenbahnen (Spur H0), ideal zum Kombinieren von Fahrzeugen, Gebäuden und Figuren. Gerade im deutschsprachigen Raum weit verbreitet, etwa bei Wiking oder Herpa.
1:64 ist international das klassische „Spielzeugmaß“, geprägt von Marken wie Matchbox, Hot Wheels und Majorette. Die Modellgröße ist vergleichsweise einheitlich (rund 7–8 cm), präzise Maßstäblichkeit steht oft weniger im Vordergrund – ideal für Kinderhände und Alltagssammler.
1:50 ist der bevorzugte Maßstab für Lkw- und Nutzfahrzeugmodelle. Viele Baufahrzeuge und Spezialtransporter erscheinen in dieser Größe.
1:43 ist besonders in Europa der Sammlermaßstab schlechthin. Hier erscheinen hochwertige Modelle oder preiswerte Miniaturen sowohl in Großserien als auch in limitierten Sonderauflagen.
1:32 ist unter anderem typisch für Slotcars (wie von Carrera) und für landwirtschaftliche Modelle.
1:24 ist vor allem bei Bausätzen und US-Herstellern populär und bietet einen guten Kompromiss aus Detailvielfalt und Platzbedarf.
1:18 ist global aktuell der beliebteste Maßstab. Diese Modelle sind groß genug für viele reizvolle technische Details, bewegliche Türen oder aufwendig dekorierte Innenausstattungen. Sie sind bei erwachsenen Sammlern gefragt.

Dazu kommen zahlreiche Zwischenformate wie 1:16 oder 1:10 (für ferngesteuerten Modelle), sowie kleinere Maßstäbe wie 1:160 (Spur N, Modelleisenbahn) oder 1:220 (Spur Z). Größere Maßstäbe ab 1:12 gelten als besonders exklusiv, mit viel Liebe zum Detail gefertigt und entsprechend kostspielig. Sie gibt es häufig auch als Bausätze.
Historisch und regional haben sich ganz unterschiedliche Vorlieben entwickelt: In Europa dominieren bei Sammlermodellen die drei Baugrößen 1:18, 1:43 und 1:87, in den USA und Japan sind hingegen 1:24 und 1:64 ebenfalls wichtig. Oft setzen sich Maßstäbe durch, weil sie zu Modellbahnsystemen passen, Herstellerwünsche aus der Automobilindustrie aufnehmen oder einfach auf das Platzangebot im Regal Rücksicht nehmen.
Maßstab, Modelltyp und Zielgruppe sind eng miteinander verwoben: Kleine, robuste Modelle richten sich meist an Kinder, maßstäblich exakte Fahrzeuge eher an Erwachsene und leidenschaftliche Sammlerinnen und Sammler.
