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Materialfrage

Woraus sind Modellfahrzeuge gemacht?

Die Wahl des Materials hat im Modellbau entscheidenden Einfluss auf das Aussehen, das Gewicht, die Stabilität und die Funktion eines Modells. In den Anfängen des Modellbaus dominieren einfache, robuste Werkstoffe wie Holz, Blech oder Zinkdruckguss. Besonders Holz spielt anfangs eine zentrale Rolle, sowohl im handwerklichen Spielzeugbau als auch in der industriellen Gestaltung. Gerade Spielzeugmodelle müssen viel aushalten, bespielbar und langlebig sein. Später setzt sich Zinkdruckguss, auch Diecast genannt, als bevorzugtes Material durch. Er lässt sich gut in Form bringen, ist stabil und schwer und ermöglicht auch präzisere Details. Noch heute gilt DieCast als Standard bei hochwertigen Sammlermodellen.


Mit dem Aufkommen moderner Kunststoffe verändert sich auch die Modellfahrzeuglandschaft. Kunststoff ist im Vergleich günstiger und vielseitiger und damit perfekt für große Serien, kreative Formen und bewegliche Teile geeignet. Gerade Spielzeugautos und einfache Steckmodelle, bei denen die einfache Handhabung im Vordergrund steht, profitieren davon: Sie sind handlich, gut montierbar und oft ohne Kleber zu montieren.


Bei besonders feinen oder limitierten Modellen kommt oft Resin – ein spezielles Gießharz – zum Einsatz. Es wird meist in kleineren Auflagen verarbeitet und erlaubt filigrane Strukturen, die mit anderen Materialien schwer umzusetzen wären. Dafür ist Resin aber auch spröder und empfindlicher und damit eher etwas für die Vitrine als für die Kinderhand.

In den letzten Jahren sind auch neue und ungewöhnliche Materialien im Modellbau hinzugekommen. Holz erlebt dabei ein Comeback als präzise gelaserter Werkstoff in komplexen Bausätzen – oft mit beweglichen Teilen und mechanischem Innenleben. Auch der 3D-Druck eröffnet neue Möglichkeiten: Er wird genutzt, um Einzelteile oder ganze Modelle individuell zu fertigen – etwa bei Kleinserien oder Umbauten.


Daneben experimentieren einige Hersteller und Modellbauer mit Materialien wie Karbon, Metallpulvern, Recyclingstoffen oder Naturmaterialien, je nach gewünschtem Effekt oder Aussage. So entstehen ganz eigene Interpretationen, bei denen das Material Teil des Gestaltungskonzepts und Ausdruck von Kreativität ist.

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