Faszination in Miniatur: Wie ein Diorama den PS.SPEICHER erobert
- ursularaschke
- 9. Apr.
- 3 Min. Lesezeit

Manchmal beginnen große Geschichten mit kleinen Bausteinen – oder besser gesagt: mit fein detaillierten Modellhäusern, Baustellenfahrzeugen im Miniaturformat und einer riesigen Portion Hingabe.
Im Herbst 2025 öffnet die neue Modellfahrzeugsammlung im PS.SPEICHER ihre Türen. Doch unter den unzähligen faszinierenden Sammlerstücken wird ein kleines Diorama eine ganz besondere Rolle spielen: die Miniatur-Nachbildung des Neustädter Kirchplatzes – einer legendären Dauerbaustelle in Einbeck. Gebaut von keinem Geringeren als Hans-Peter Weigel, einem Modellbauprofi mit jahrzehntelanger Erfahrung.
Und wie das so ist, wenn ein leidenschaftlicher Modellbauer ans Werk geht: Die Entstehungsgeschichte dieses Dioramas wurde zu einer ebenso spannenden Reise wie die Ausstellung selbst. Für die Tickets einfach nach unten scrollen.
Von der ersten Idee zur Baustelle in Miniatur
Alles begann mit einer Idee – und unzähligen E-Mails. Denn wenn Herr Weigel sich einem Projekt widmet, dann richtig. So wurde im November 2024 das erste Konzept gestartet: Der Neustädter Kirchplatz sollte in präziser Detailtreue nachgebaut werden, mit all seinen Baustellenfahrzeugen, Straßenschildern und kleinen Geschichten des Alltags.
Matthias Kaluza, der Ausstellungsgestalter von ö_konzept, der Design- und Marketingagentur aus Zwickau, die auch die Ausstellungen des PS.SPEICHER entworfen hat, war schnell mit im Boot. Gemeinsam mit dem PS.SPEICHER-Team tüftelte man an den besten Lösungen: Wie groß darf das Diorama werden? Welche Perspektive soll der Betrachter einnehmen? Wie können kleine Geschichten in die Szene eingebaut werden?
Doch Weigel wäre nicht Weigel, wenn er nicht bereits mit viel Herzblut mitten in der Umsetzung gesteckt hätte, noch bevor die letzten Absprachen getroffen waren.
Modellbau mit Leidenschaft – und einer Prise Humor
In unzähligen Mails – von kurzen Updates bis hin zu liebevoll ausgeschmückten Erlebnisberichten – ließ Weigel das PS.SPEICHER-Team an der Entstehung teilhaben. Mal ging es um die Farbe einer Fassade, dann wieder um die Frage, ob eine Straßenlaterne wirklich beleuchtet werden muss oder nur eine Attrappe sein soll.
„Ich hoffe nicht, Sie mit meinen Mails genervt zu haben“, schrieb Herr Weigel irgendwann schmunzelnd – und doch war allen Beteiligten klar: Diese Art der Zusammenarbeit war etwas Besonderes.
Da wurden plötzlich kleine Figuren mit Namen versehen: Der Notar Piepenbrock steigt in seinen Jaguar, während ein UPS-Fahrer namens Rainer Müller ein Paket für den Laden „Aladin“ sucht. Die Mami Christine Lang steht mit ihrer Tochter am Grabungszaun, während Bauleiter und Architekten eifrig ihre Pläne besprechen.
Die letzte Stellprobe – und eine Überraschung zum Schluss
Mit jeder Woche wuchs das Diorama, während das PS.SPEICHER-Team über Fotos und E-Mails jeden Fortschritt mitverfolgte. Häuser wurden bemalt, Straßenschilder gesetzt, Schaufensterbeschriftungen angepasst – und das alles in akribischer Handarbeit.
Doch ganz zum Schluss hielt Weigel noch eine Überraschung bereit: eine kleine versteckte Geschichte, die nur die aufmerksamsten Besucher entdecken werden. Was genau es ist? Das bleibt vorerst ein Geheimnis – und ein Anreiz, sich das Diorama im Herbst 2025 selbst anzusehen.
Modellbau als Geschichtenerzählen
Was dieses Diorama so besonders macht? Es ist weit mehr als nur eine kleine Nachbildung einer Stadt. Es ist ein Stück gelebte Modellbaukunst, das zeigt, wie Miniaturen echte Geschichten erzählen können.
Am 12. Juni 2025 wird Hans-Peter Weigel bei den FörderFreunden des PS.SPEICHER einen Vortrag halten – und wer bis dahin noch nicht wusste, wie lebendig Modellbau sein kann, wird es spätestens an diesem Abend erfahren. Tickets dazu gibt es auf (klick) hier.
Denn eins ist sicher: Große Geschichten lassen sich manchmal am besten im kleinen Maßstab erzählen.