Der Kleinschnittger F 125 ist mehr als nur ein Auto – er ist ein Stück Automobilgeschichte. Dieses kleine, aber bedeutende Fahrzeug verwirklichte in den 1950er Jahren den Traum eines erschwinglichen Automobils in einer Zeit der Entbehrungen. Ein echtes Highlight für jeden Liebhaber historischer Fahrzeuge!
Ein Traum wird wahr
Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Ressourcen knapp, und die Straßen wurden von Fahrrädern und Rollern dominiert. In dieser Zeit erfüllte der Kleinschnittger F 125 den Traum vieler Menschen, die sich ein erschwingliches Auto wünschten. Anfang der 1950er Jahre stach dieser leichte Kleinstwagen aus Leichtmetall sofort heraus. Mit einem Gewicht von nur 150 kg war er unglaublich leicht. Doch es gab einen kleinen Haken: Beim Parken musste der Fahrer auf einen Rückwärtsgang verzichten und den Wagen oft schieben!
Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst
Der Tüftler und Ingenieur Paul Kleinschnittger entwarf in den 1940er Jahren diesen bemerkenswerten Kleinstwagen mit Leichtmetallkarosserie. Mit Unterstützung eines Geldgebers konnte er den Wagen in Arnsberg produzieren. Der 125 cm³-Dreigang-Motorradmotor wurde von ILO in Pinneberg geliefert. Das „F“ in der Typbezeichnung steht für Frontantrieb, die „125“ für den Hubraum. Drei Vorwärtsgänge, keinen Rückwärtsgang und nur einen Freilauf – das forderte dem Fahrer auf den Straßen einiges ab. Besonders spannend: Durch die schmalen Räder hatte der Wagen die Eigenschaft, sich in Straßenbahnschienen festzubeißen.
Produktionszeit und Erfolg
Von 1950 bis 1957 wurden über 2.000 Stück dieses charmanten Wagens gebaut. Nach einer Entwicklungszeit von neun Monaten verließen die ersten Modelle am 25. April 1950 das Werk in Arnsberg. Der Kleinschnittger war ein kleiner Roadster, der sofort Aufmerksamkeit erregte. Doch schon Mitte der 1950er Jahre konnte die Konkurrenz mit komfortableren Modellen punkten, was letztlich 1957 zur Insolvenz führte.
Ein Kleinod der Automobilgeschichte
Heute sind diese Autos seltene Schätze, die Liebhaberherzen höher schlagen lassen. Die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs betonte: „Betrachten Sie bitte dieses Fahrzeug als Roller oder Motorrad in den unteren Klassen, jedoch auf 4 Rädern … Unser Fahrzeug ist nicht als Ersatz für ein vollwertiges Automobil gedacht, sondern soll lediglich den Motorradfahrer sicherer auf 4 Rädern fortbewegen und ihm gleichzeitig Schutz gegen Wind und Wetter bieten.“
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