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Wüste, Voodoo, Viren und Federbruch – Mit dem Mercedes-Oldtimer durch Westafrika

Heppo und Berit auf der Bühne der PS.Halle während eines Vortrags. Heppo steht links und spricht ins Mikrofon, während Berit rechts an einem Tisch mit Laptop sitzt. Im Hintergrund ist ein Bild von einem in Mali aufgenommenen Van zu sehen, auf dem 'VIVE ROAD TREEP 2010' steht.
Andreas Helmberger und Berit Hüttinger erzählen von ihrer Westafrikareise bei den FörderFreunden im PS.SPEICHER

Bei den FörderFreunden PS.SPEICHER wurde die PS.Halle zur Bühne für unterwegs: Berit Hüttinger und Andreas Helmberger nahmen das Publikum mit auf „Wüste, Voodoo, Viren und Federbruch – Mit dem Mercedes-Oldtimer durch Westafrika“ – Lesung inklusive.


Im Mittelpunkt stand der 60 Jahre alte Mercedes-Rundhauber „Frau Scherer“ – Allrad, Werkzeug, Stauraum und ein rollendes Zuhause für eine geplante Jahresreise. Mit an Bord waren Designerin und Autorin Berit Hüttinger, ihr Mann Andreas „Heppo“ Helmberger, Zimmerermeister und Musiker, sowie Hund Sidi. Geplant war die große Schleife bis zum Voodoo-Festival in Benin; nach sieben Monaten beendete SARS-CoV-2 das Vorhaben abrupt. Der Abend verband Allrad, Alltag und Begegnungen – ergänzt um eine sachliche Fahrzeugvorstellung.


Der Einstieg zeichnete die Anfahrt nach Afrika nach: von Barcelona per Fähre nach Tanger, weiter an der Küste entlang durch Marokko und die Westsahara. An der Grenze zu Mauretanien prägten Werkstätten im Freien, Handel am Straßenrand und improvisierte Lösungen das Bild. Danach folgte Mali – mit einer klaren Entscheidung: Der Norden wurde aus Sicherheitsgründen ausgelassen; stattdessen ging es in den Süden, der sich als bereisbar, vielfältig und jenseits der Schlagzeilen als interessante Region erwies. Der erste Eindruck war heiß, staubig, laut; der zweite zeigte Ordnung im Provisorischen: Wer arbeitete, kannte Abläufe, wer handelte, kannte Preise, Musik gab den Takt.


In Ghana trat vermehrt Religion im Straßenbild zutage: Firmennamen und Reklametafeln verbanden Frömmigkeit, Humor und Unternehmergeist – etwa „Jesus Divine Barber Shop“, „God Did It Again Dessous“ oder „No Weapon Kitchen“.


Heppo auf der Bühne der PS.Halle während seines Vortrags. Im Hintergrund ist ein Bild von einem beschädigten Federpaket an ihrem Lkw zu sehen. Ein Mann mit gestreiftem T-Shirt schaut unter den Lkw 'Frau Scherer', und die beschädigte Stelle ist gelb markiert.
Heppo erklärt den Federbruch

Federbruch – Grenzschaden, Notreparatur und die Lösung in Kumasi. Der erste Federbruch ereignete sich an der Grenze von der Elfenbeinküste nach Ghana: Eine Blattlage des Federpakets riss, die Handbremse schoss nach oben und verklemmte sich, das Fahrzeug stand. Es folgte eine Notreparatur direkt an der Route (Standplatz sichern, Bremse entlasten, Federpaket teilweise lösen, gebrochenes Blatt richten/unterlegen, wieder verspannen) – genug, um weiterzukommen. Einige Etappen später trat der Schaden erneut auf. Die dauerhafte Lösung fand sich im Schrauberviertel von Kumasi in Ghana: Dort gab es im größten Ersatzteil-Chaos eine spezialisierte Federschmiede mit kompletter Fabrikausstattung aus Indien und kompetenten Facharbeitern, die Reparatur und Einbau neuer Blattfedern fachgerecht übernahmen. Die alten Pakete wurden demontiert, neue Blattfedern montiert, Klammern und Bügel ersetzt, die Achsgeometrie kontrolliert; anschließend folgten Probefahrt und Nachziehen der Verschraubungen. Ergebnis: dauerhaft fahrbereit – aus improvisierter Übergangslösung wurde eine belastbare Instandsetzung.


Als SARS-CoV-2 die Rahmenbedingungen der Reise abrupt veränderte, verschob sich der Fokus auf Logistik des Nachhausekommens samt Sidi. Während der Lkw bleiben konnte, war Hund Sidi nicht „abstellbar“. Impfpass, Gesundheitszeugnis, Stempelketten und knappe Terminfenster am Flughafen wurden zur Hauptstrecke – eine stille, aber anspruchsvolle Etappe, die zeigte, wie Bürokratie Mobilität steuerte. Die Abreise gelang in wahrlich letzter Minute, Frau Scherer blieb jedoch vorerst zurück und das Ende blieb offen. Wer das Buch gekauft hat, darf es nachlesen, verraten wird es hier definitiv nicht!


Wer mehr über den PS.SPEICHER und den unterstützenden Verein erfahren möchte, findet alle Infos zu den Sammlungen, der Erlebnisausstellung und dem Veranstaltungskalender auf unserer Website: www.ps-speicher.de.


Erfahrt außerdem, wie ihr die Arbeit der FörderFreunde PS.SPEICHER e.V. unterstützen könnt und welche spannenden Vortragstermine rund um das Thema Mobilität im Kalender stehen.


Werdet noch heute Mitglied und unterstützt das Projekt PS.SPEICHER: www.ps-speicher.de/foerderfreunde


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