Citroën DS 19 Berline: Warum die ‚Göttin‘ bis heute als Ikone gilt
- juliaheitmueller
- 1. Okt.
- 4 Min. Lesezeit

Gleich auf den ersten Blick fällt beim Objekt des Monats Oktober etwas Besonderes auf: Vor der großen, schwarzen Citroën DS 19 Berline steht eine kleine Mini-Version. Das ist kein Zufall, sondern ein erster Vorgeschmack auf unsere kommende Sammlung Modellfahrzeuge, die bald im PS.SPEICHER eröffnet wird. Mit dieser Gegenüberstellung möchten wir euch schon jetzt einen Einblick geben, wie faszinierend die Welt der großen und kleinen Automobile nebeneinander wirken kann.
Nur gucken, nicht fahren! Helges Senf zur Citroën DS 19 Berline

In den spießigen Reihenhaussiedlungen deutscher Kleinstädte dominieren in den 1950er Jahren VW Käfer, Ford 15M, Opel Olympia und Goggomobil das Straßenbild. Innovation? Fehlanzeige. Obwohl das Nachkriegsdeutschland gerade sein Wirtschaftswunder erlebt, fehlen Zukunftsvisionen in Technik und Automobildesign. Das wahre Wirtschaftswunder kommt 1955 aus Frankreich und sorgt für große Aufregung. So etwas abgefahrenes hatte zuvor noch nie jemand gesehen. Eine Göttin („déesse“) landet auf der IAA wie ein Raumschiff von einem anderen Planeten. Nach der klapprigen Ente und dem altbackenen Traction Avant kam die DS mit einem abgedrehten Design, Hydropneumatik-Fahrwerk und anderen Science-Fiction-Gadgets um die Kurve. So wunderschön und einzigartig die Erscheinung einer DS war und auch heute noch ist, so unverständlich ist für mich der Hype um dieses außerirdisch-rundgelutschte Vehikel mit der Straßenlage eines Plüsch-Sofas und einem weiblichen Design, das mit Motorsport und Fahrspaß so wenig zu tun hat wie Fantomas mit dem Gesetz. Wenigstens der französische Bösewicht Nummer 1 konnte der DS etwas Outlaw-Charakter schenken. Aber wer will überhaupt ein Auto fahren, was ein blau-maskierter Hobbypilot ohne Gesichtsmimik erst durch die Verwandlung in ein Flugzeug zu etwas Coolness verhelfen kann? Auch eine mögliche neue Zielgruppe von LGBTQ-Anhängern wird es nicht hinbekommen, mit dem schaukelnden Ding queer zu fahren. Wenigstens die Inklusion im Oldtimerzirkus hat die DS erfolgreich geschafft, das würde auch mein Lieblingskomiker Louis de Funès bestätigen.
Citroën DS 19 Berline: 70 Jahre „Göttin“
2025 ist ein besonderes Jahr für die Citroën DS: Vor 70 Jahren wurde sie auf dem Pariser Autosalon erstmals präsentiert. Innerhalb von nur zehn Tagen gingen rund 80.000 Bestellungen ein – ein Rekord, den bis dahin kein anderes Auto erreicht hatte. Mit ihrem futuristischen Design, ihrer innovativen Technik und ihrer bis dahin ungekannten Federung wurde die DS zu einer Ikone. Kein Wunder also, dass sie schnell den Spitznamen „Göttin“ erhielt.
Im Oktober könnt ihr die Citroën DS 19 Berline in der Sammlung Automobil in Einbeck als Objekt des Monats aus nächster Nähe erleben – eine perfekte Gelegenheit, dieses Jubiläum gemeinsam mit uns zu feiern.

Ein Name mit Bedeutung
Der Name „DS“ ist mehr als eine technische Bezeichnung. Auf Französisch ausgesprochen klingt er wie „déesse“ – das Wort für „Göttin“. Und viele sahen in diesem Wagen tatsächlich etwas Göttliches. Das außergewöhnliche Design und die technische Raffinesse machten die DS zu einem Symbol für Fortschritt und Eleganz.
Ein Design, das Geschichte schrieb
Verantwortlich für die Form war Flaminio Bertoni. Er hatte zuvor bereits den Citroën 2CV, die „Ente“, entworfen. Gemeinsam mit dem Ingenieur André Lefèbvre, der maßgeblich den Citroën Traction Avant geprägt hatte, entwickelte er ein Automobil, das konsequent neue Wege ging.
Die DS wirkte futuristisch, beinahe überirdisch, und unterschied sich radikal von den Fahrzeugen ihrer Zeit. Mit dieser Erscheinung setzte Citroën ein Zeichen – nicht nur für die eigene Marke, sondern für die gesamte Automobilwelt.

Die Innovation der Hydropneumatik
Besonders berühmt wurde die neuartige Hydropneumatik-Federung. Sie kombinierte Gasdruck und Hydraulikflüssigkeit und ermöglichte, dass die DS ihr Fahrwerk automatisch anpasste. Für Fahrerinnen und Fahrer bedeutete das ein bis dahin ungekanntes Maß an Komfort – selbst auf unebenen Straßen.
Die Citroën DS bot damit ein Fahrgefühl, das vielen wie ein Blick in die Zukunft erschien. Diese technische Innovation prägte das Bild von Citroën über Jahrzehnte und wurde zu einem Markenzeichen der Marke.
Über zwei Jahrzehnte auf den Straßen Frankreichs
Zwischen 1955 und 1975 entstanden über 1,4 Millionen Exemplare der DS-Baureihe. Kaum ein anderes Modell prägte das Straßenbild Frankreichs so nachhaltig. Die DS wurde zum Symbol für französische Lebensart und gilt bis heute als eine der großen Ikonen der Automobilgeschichte.
Technische Daten im Überblick
Diese Werte zeigen, dass die DS nicht allein durch Leistung beeindruckte, sondern vor allem durch Komfort, Technik und Design.

Die DS 19 Berline im PS.SPEICHER
Im Oktober könnt ihr die Citroën DS 19 Berline als Objekt des Monats in der Sammlung Automobil bestaunen. Sie steht stellvertretend für die Innovationskraft der 1950er-Jahre und dafür, wie sehr Design und Technik ein Auto zu einer Legende machen können.
Fazit
Die Citroën DS 19 Berline ist mehr als ein Klassiker – sie ist ein Symbol für Mut, Fortschritt und visionäres Design. Ihr Spitzname „Göttin“ fasst zusammen, was viele beim ersten Anblick empfanden: ein Automobil, das seiner Zeit weit voraus war.
Wer im Oktober die Sammlung Automobil besucht, hat die Gelegenheit, diese Ikone hautnah zu erleben und die Faszination der DS selbst zu entdecken.
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